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Bin ich für meinen Hund souverän?

Zu dieser Frage möchte ich gerne ein bisschen in die Ethologie ausschweifen...

Was macht in der Tierwelt eine gutes und anerkanntes Alphatier, einen Rudelführer aus? - Wer jetzt denkt, ich möchte an bekannte TV-Interpreten anknüpfen liegt falsch!

 

Nur sehr wenige Tiere (wie wir Menschen) einer Gattung eignen sich andere Tiere, Ihre Familie, oder Mitarbeiter, souverän anzuführen. Diese arbeiten sich, zumindest in der Tierwelt nicht durch lautes Geschrei, permanter Nervosität oder unangebrachter Ungerechtigkeit, hoch.

Sie erreichen Ihren Rang aufgrund ihrer Ausstrahlung von Ruhe, und durch ihre ausgleichende, faire und schlichtende Persönlichkeit.

Aber auch durch ihre kurze aber prägnante Bestimmtheit, wenn das Verhalten eines Mitglieds nicht in Ordnung war!

Hier möchte ich nun gerne in der Evolution zu den frühen Verwandten unserer Hunde zurück gehen - den Wölfen.

Ein Wolf würde eines seiner Rudelmitglieder niemals für ein richtiges Verhalten belohnen - stattdessen wird das Mitglied weiterhin und für seine Mitarbeit/-hilfe im familiären Verband geschätzt und toleriert.

Wenn man so will, sieht die Belohnung so aus, dass das Tier Rudelmitglied bleiben und von der, meist gemeinsam erlegten Beute, fressen darf.

 

Bei Fehlverhalten, je nach Größe und Umfang allerdings, gibt es Abstufungen von einer kurzen, aber verständlichen körpersprachlichen Verwarnung (Veränderung der Körperhaltung, knurren, luftschnappen), bis hin zum Vertreiben aus dem Rudel.

 

Aber eines ist ganz klar - die meisten Tiere, wenn sie in Verbänden leben, schliessen sich gerne einer Führungspersönlichkeit an. Sie möchten die wichtigen Entscheidungen abgeben können, sich nicht darum kümmern müssen, sie möchten ihre Grenzen aufgezeigt bekommen, damit sie sich richtig einorden können.

Wenn jedoch das Alphatier häufig Fehlentscheidungen trifft, von Grundauf ständig Nervosität versprüht, Ungerechtheit walten lässt und zuläßt, wird das eine oder andere Mitglied versuchen ihm seinen Rang abzunehmen.

Vergleichen wir doch mal mit uns Menschen...

Welchen Chef oder welches Familienoberhaupt können wir zur Gänze akzeptieren und schätzen?

Den, der uns ständig bei kleinen Fehlern anschreit? Den, der bei einer neuen oder unbekannten Aufgabe furchtbar nervös wird?

Schätzen wir eine Person, wenn Sie, trotz Erfahrung keinen guten Rat für uns hat?

Akzeptieren wir einen Chef, der uns kündigt, obwohl er uns niemals in Ruhe gezeigt hat wie man es besser macht?

Haben wir Achtung vor unserem Parnter, unseren Eltern oder Freunden, wenn sie uns ungerecht behandeln, womöglich schlagen, nur weil sie einen schlechten Tag hatten?

Ich denke nicht...

 

Was wir wirklich schätzen ist, wenn unser Vorgesetzter, unser Vater oder unsere Mutter uns ruhig aber bestimmt mitteilen, wenn wir einen Fehler gemacht haben und uns einen besseren Weg zeigen.

Wir kommen auf die Welt, um ständig neues dazu zu lernen - aber es muss Spass machen.

Würden wir jedoch permanent für eine richtig bewältigte Aufgabe mit Geschenken belohnt werden, machten wir es nur mehr hierfür.

Nun zu unserem Verhalten und Umgang mit unseren Hunden...

Warum ist es mittlerweile verpöhnt einem Hund NEIN zu sagen und hn mit der richtigen Körpersprache zurecht zu weisen?

 

Was macht mich nun souverän für meinen Hund, damit er sich mir gerne anschließt?

Darauf müssen wir auf die Frage zurück, was souveränität ist.

Souverän sind Mensch und Tier, wenn Ruhe bewahren. Souverän macht mich, wenn ich Fehler aufzeige ohne dabei laut zu werden. Souverän ist, wenn ich weiss wie es besser geht, ohne Dich nieder zu machen.

Souverän ist stets dieselben Regeln einzuhalten und zu fordern. Souverän ist jedoch auch Fehler zuzulassen, um voneinander zu lernen.

 

Wie soll sich mein Hund auskennen, wenn ihm niemals gesagt wird, dass sein Verhalten falsch war?

Warum sollte sich mein Hund mir anschließen, wenn ich ihm keine nötigen Grenzen aufzeige, damit er ein entspannteres Dasein genießen kann.

Weshalb soll mir und meinen Entscheidungen vertrauen, wenn ich ständig nervös bin und keine klaren Ansagen mache?

 

Positive Verstärkung ist wichtig - und gerne auch mit Leckerlies, wenn es darum geht neue Tricks zu lernen, aber sie haben nichts im täglichen Miteinander verloren.

Unsere Hunde brauchen genauso wie wir, ein positives Feedback, wenn etwas richtig gemacht wurde. Wenn es jedoch um das soziale Miteinander geht, müssen wir mit unseren Hunden auf eine Weise kommunizieren, dass sie unsere Anerkennung für ein richtiges Verhalten erkennen und dadurch Bestätigung finden.

Wenn Du lernen möchtest, mit Deinem Hund eine soziale Verbindung einzugehen, die körpersprache Deines Hundes lesen lernen möchtest und Deine eigene Körpersprache dahingehend verbessern und anpassen möchtest, damit Dein Hund Dich im richtigen Moment versteht und Dir vertrauen lernt, dann kontaktiere mich gerne. Ich zeige Dir, wie Du all Dies umsetzt, damit Eure Beziehung auf Augenhöhe, Respekt und Toleranz möglich ist.

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